Name:
Natriumnitrit siehe: Kaliumnitrit E 249 Klassenname:
Konservierungsmittel
Eigenschaften: Natriumnitrit (NaNO2) ist Bestandteil von Nitritpökelsalz.
Diese Mischung aus Kochsalz
(Natriumchlorid) und Natriumnitrit wird vorwiegend, auch in
Kombination mit Kaliumnitrit E 249, bei der Nass- und Spritzpökelung
eingesetzt. Hier wird die Fleischmasse in eine Nitrit-Salz-Lösung
eingelegt, während bei der herkömmlichen Trockenpökelung
das Pökelsalz oberflächlich aufgebracht wird.
Anders als beim Natriumnitrat ist mit dem Nitrit die konservierende
Komponente direkt aktiv.
Nitrit wirkt gegen Bakterien, vor allem gegen den gefürchteten
Botulinus-Erreger (Clostridium botulinus)
Beim Pökelprozess wird der chemisch wenig beständige
Muskelfarbstoff (Myoglobin) in eine stabilere Variante umgewandet
(Umrötung). Als Folge davon behält das Fleisch seine
angenehme rote Farbe. Nicht gepökelte Fleisch- und Wurstwaren
nehmen eine graue Farbe, die von den meisten Kunden fälschlicherweise
als Hinweis auf einen Verderb angesehen wird. Zudem wird beim
Pökeln ein typisches Aroma ausgebildet. Herstellung:
aus Natriumnitrat
die Umwandlung von Nitrat in Nitrit und Sauerstoff erfolgt
unter kontrollierten Bedingungen unter Hitzeeinwirkung (380
°C) Zulassung: für bestimmte Lebensmittel zugelassen
(nähere Informationen: ZZulV, dort im Anlage 4 Teil B)
Höchstmenge bei gepökelten und anderen Fleischerzeugnissen
50-175 mg/kg, jeweils bezogen auf
das Endprodukt und als Gesamtmenge von Natrium- und Kaliumnitrit.
Die zugesetzte Menge ist weitaus höher; Richtwert bei
Fleisch- und Wurstwaren ist 150 mg/kg.
Natriumnitrit darf Lebensmitteln nur in Form von Nitritpökelsalz
zugesetzt werden.
Auch bei Fleischerzeugnissen des ökologischen Landbaus
ist der Zusatz von Nitritpökelsalz in geringen Mengen
gesetzlich erlaubt. Das wird jedoch von den Verbänden
(Bioland, Demeter u.a.) strikt abgelehnt und ist in den jeweiligen
Verbandsrichtlinen und den Kriterien des Ökosiegels ausgeschlossen.
Verwendung: gepökelte Fleisch- und Wursterzeugnisse,
auch in Dosen wie etwa Enten- oder Gänsleberpastete
Bei Speck, Schinken, Wurst und anderen Fleischerzeugnissen
ist der Einsatz von Nitritpökelsalz weit verbreitet und
in Deutschland bis auf Ökoprodukte in der Regel üblich.
Sicherheit: Nitrite sind gesundheitlich problematisch.
Nitrite wirken gefäßerweiternd und blutdrucksenkend.
In höheren Dosierungen können sie zu akuten Vergiftungserscheinungen
führen. (Mangel an Blutfarbstoff Hämoglobin)
Besonders gefährdet sind Säuglinge; sie sollten
daher eine nitritarme Koste erhalten (Gefahr der Blausucht).
Nitrit kann im menschlichen Körper zu stark krebserregenden
Nitrosaminen umgewandelt werden.
Vitamin C wirkt der Bildung von Nitrosaminen entgegen.
ADI-Wert: 0-0,2 mg/kg
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